"Meister der Weitsicht"
"der die Spannung in Rauch auflöst"
Systematik
- Ordnung: Hahnenfußgewächse (Ranunculales)
- Familie: Mohngewächse (Papaveraceae) (seit 2009)
Damals hatte das Erdrauch eine eigene Pflanzenfamilie, die hieß Erdrauchgewächse (Fumariaceae).
- Unterfamilie: Erdrauchgewächse (Fumarioideae)
- Tribus: Erdrauch-Tribus (Fumarieae)
- Gattung: Erdrauche (Fumaria)
- Arten: etwa 50 Arten, z.B.:
- Dunkler Erdrauch (Fumaria schleicheri): dunkel-purpurrote Blüten, Blütezeit Juni-September, stark gefährdet
- Geschnäbelten Erdrauch
- Blasser Erdrauch (Fumaria vaillnantii): blassrosa Blüten, kalkreiche Böden
- Kleinblütiger Erdrauch (Fumaria parviflora): zierlich, weißlich-rote Blüten, Blütezeit Juni-September
- Ranken-Erdrauch (Fumaria capreolata): weiße Blüten, gefährdet
Volkstümliche Namen
- Ackerfuchsschwanz
- Ackerraute
- Ackerkraut
- Blaukraut
- Blausporn
- Brutkraut
- Bitterkraut
- Echter Erdrauch
- Erdgalle
- Erdraute
- Erdrautenkraut
- Erdrauchkraut
- Elfenrauch
- Elfenkraut
- Fumaria
- Feldraute
- Frikraut
- Gemeiner Erdrauch
- Gewöhnlicher Erdrauch
- Gelbfuß
- Gelbsuchtkraut
- Grindkraut
- Kratzheil
- Krätzheil
- Krätzkraut
- Katzenheilkraut
- Katzekirwel
- Rauchkraut
- Sperrmäuler
- Taubenkerbel
- Taubenkropp
- Taubenkropf
Englisch: Fumitory
Französisch: Fumeterre bzw Fumusterre
Namensherkunft
Erdrauch ist an sich kein volkstümlicher Begriff aus Mitteleuropa, sondern stammt von dem wissenschaftlichen Namen "Fumaria officinalis" ab.
Denn "fumus" ist lat. und bedeutet "Rauch" oder "Feuer".
das griechische Wort "krapnos" heißt auch "Rauch".
Von der Ferne können mehrere Erdrauch-Pflanzen beeinander aufgrund der graugrünen Farbgebung der Blätter rauchähnlich bzw "angeräuchert" aussehen. Vielleicht dachten die Menschen damals, dass genau an dieser Stelle Rauch aus der Erde entspringt und gaben der Pflanze deswegen den Namen Erdrauch. Dies kann auch an den Fundort liegen, der unter anderem an nebeligen Felsschluchten liegt.
Andere Vermutungen der Namensgebung heißen, dass beim Verbrennen der Pflanze ein stark reizender Rauch, welcher die Augen zu Tränen reizt, entsteht.
Der Name kann auch daher kommen, dass die Pflanze gerne als Räucherwerk angewendet wird.
Weitere Interpretationen lauten, dass sich Hexen und Zauberer durch den Erdrauch einfach in Rauch auflösten und sich zurück in die Erde verzogen.
Der aus dem Französischen abgeleitete Name "Fumusterre" bezieht sich auf das in Latein lautende "Fumus terrae", woraus sich die heutige Bezeichnung "Fumeterre" entwickelte. Bei diesen Namen kann es sich auch durchaus auf den alten Glauben beruhen dessen Vorstellung ist, dass die Pflanze (ursprünglich) nicht aus einem Samenkorn entstand... (sondern aus dem Rauch? bzw Odem ?)
An den Namenszusatz "officinalis" sehen wir, dass die Heilpflanze damals recht bedeutsam gewesen sein muss. Denn die meisten Pflanzen mit solchen Namenszusatz wurden des öfteren in Apotheken angewendet und verkauft.
Der volkstümliche Begriff Taubenkropf kommt daher, dass seine Blüten eine kropfähnliche Form aufweisen.
Aufgrund der volkstümlichen Namengsgebung Frikraut geht man davon aus, dass die Pflanze der germanischen Göttin Freya geweiht ist.
Mythologie/Geschichte
Früher war der Erdrauch ein beliebtes Mittel in der Naturheilkunde, doch wird heute nur noch selten angewendet. Heutzutage wird lediglich die Furminsäure, die für die Behandlung von Schuppenflechte zum Vorteil ist, synthetisiert und in Medikamente verarbeitet. Allerdings stammt eben die Erfahrung der Wirksamkeit dieses Stoffes aus der Volksheilkunde des Erdrauchs.
Die in der Pflanze in größeren Mengen enthaltene Fumarsäure hat ebenfalls vielfältige Eigenschaften. Sie wird heute sowohl als Säuerungsmittel in der Lebensmittelindustrie (Zusatzstoff E297) als auch in der Biotechnologie, der Tierzucht und in der Kosmetikindustrie angewendet. Allerdings ist hier auch der Fall, dass diese Säure nicht aus dem Kraut selbst gewonnen wird, sondern im Labor synthetisiert.
Wir können heute nur annehmen seit wann das Kraut der breiten Bevölkerung bekannt ist. Einigen individuellen Menschen mag die Pflanze schon früh aufgefallen sein. So ist der Erdrauch ein Begleiter der menschlichen Kultur in Mitteleuropa seit der jüngeren Steinzeit.
Wobei ich die uns vorgestellte Chronologie als sehr fragwürdig empfinde und es viele Hinweise auf Lügen und Halbwarhrheiten gibt.
Im Altertum ist der Erdrauch vor allem als ein Blutreinigungsmittel, sowie bei Hautleiden und zur Förderung der Leber- und Galltentätigkeit bekannt. Es heißt, dass dank des Erdrauches es möglich ist ein hohes Alter zu erreichen, insofern man das natürlich auch will.
Vor 2000 Jahren wurde das Erdrauch ebenfalls von arabischen Ärzten zur Blutreinigung verwendet.
Schon in der Antike galt der Erdrauch als Heilmittel gegen Leberschwäche und Lebererkrankungen.
Auch in der griechischen und römischen Antike ist der Erdrauch als Heilpflanze verschiedenster Krankheiten bekannt mit einer belebenden und blutreinigenden Wirkung. So hat z.B. Hippokrates und Plinius der Ältere das Kraut für seine medizinischen Wirkungen geschätzt und ihn zur Behandlung von Verdauungsprobleme und Atemwegserkrankungen empfohlen.
Dabei haben der römische Naturforscher Plinius der Ältere und der griechische Arzt Dioskurides, ein Schüler von Hippokrates, das Erdrauch in ihren Schriften beschrieben als Mittel zur Linderung von Augenleiden und Hautkrankheiten. Dioskurides verschrieb die Pflanze auch zur Anregung der Harnsekretion. Ein Zitat von Dioskurides lautet: „Ihr Saft ist beissend, er schärft das Gesicht und reizt zu Thränen, wodurch er seinen Namen erhalten hat.“
Galen, ein griechischer Arzt, Anatom, medizinischer Schriftsteller und Forscher, hat den Erdrauch zur Behandlung von Leberverstopfungen, Leberprobleme im Allgemeinem und Lebererkrankungen empfohlen.
Darüber hinaus haben die Römer mit diesem Kraut Milzanschoppung behandelt.
Die alten Griechen erwähnten das Erdrauch ebenfalls zur Blutreinigung, Augenerkrankungen, Ateriosklerose, Arthritis und Rheuma.
Zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert kannte die medizinische Schule von Salerno die Wirkungen des Krautes gegen Hauterkrankungen.
(Aus dem PDF-Buch: BI-LEXIKON Heilpflanzen und Drogen von Diether Ennet)
In Kräuterbüchern des Mittelalters ist das Erdrauch intensiv beschrieben worden, z.B. als gallentreibendes Mittel bei Gallenstörungen, Durchfall, für klare Augen sowie für Krätze.
Darüber hinaus spielte er in der mittelalterlichen Kräuterkunde eine wichtige Rolle gegen Husten, Schnupfen, Asthma, Gelbsucht, Verstopfung und Hauterkrankungen. Der Pflanze wurde nachgesagt, dass es gegen hexenbedingte Krankheiten und böse Geister helfe.
Kräuterbücher des 16. und 17. Jahrhunderts schrieben Empfehlungen des Erdrauches aus als schweißtreibendes und blutreinigendes Werkzeug, sowie gegen Skorbut, Syphilis und Nasenbluten. Auch diente es als Arzneimittel gegen gerötete Augen und gegen Schleimhautentzündungen des Mundes.
Er war unter anderem auch ein fester Bestandteil der Klostermedizin, was darauf hindeutet, dass er auch in den Klöstergärten angebaut wurde. Heilkundige nutzten ihn v.a. wegen seiner entgiftenden und blutreinigenden Eigenschaften. Auch wurde er zu diesen Zeiten verwendet gegen Gelbsucht, Leberleiden und Hautprobleme.
Vor allem arabische Ärzte wie Serapion, Avicenna und Mesué verwendeten den Erdrauch wegen seiner positiven Eigenschaften auf die Leber und der Gallenblase. Auch setzten sie es ein für Augenerkrankungen und äußerlich zur Behandlung von Hautausschlägen und Warzen. So war der Erdrauch auch Bestandteil eines "Schönheitswassers" für einen blühenden Teint.
Mattholi, welcher von Mesué beeinflusst wurde, beschrieb den Erdrauch als ein mildes Abführmittel. Dabei betonte er das Heilkraut vorzugsweise bei der Stärkung der Eingeweide, der Entstopfung der Leber und seiner blutreinigenden Wirkungen, die bei bestimmten Hautkrankheiten zum Einsatz kommen sollte.
Um noch ein paar Beispiele zu nennen:
Dr. Hoffmann versicherte, dass er mit dem Erdrauch allein vollständig chronische Hautkrankheiten heilen konnte.
Während Dr. Gesenius die vortrefflichen Leistungen des Erdrauches rühmt bei eingeklemmten Gallensteinen.
River gab von sich, wie er mit dem Erdrauch eine Gelbsucht in kürzester Zeit heilen konnte.
Roussy (1750) hat Erdrauch bei Bandwurm empfohlen.
Erdrauch wurde in Verbindung mit Spongia marina Seeschwamm bei Kröpfen von Quarin angewendet.
Schließlich ehrte Dr. Kämpf das Erdrauch neben den Löwenzahn als eines der besten blutreinigenden Mittel.
Darüber hinaus wurden Kräutersaftkuren mitunter Erdrauch bei Drüsenkrankheiten und Sropheln angewendet.
In früherer Zeit wurde Erdrauch auch zum Visceralklystieren gebraucht. So nannte man früher den Vorgang Einläufe in den After zu vollführen. Dies ist eine weitere Anwendungsmöglichkeit um schnellstmöglichst Wirkstoffe in den Endafter zu transportieren. Denn wenn man Wirkstoffe über den Mund aufnimmt, ist es schon komplett zersetzt im Endafter. Dabei können Einläufe als weitere reinigende Methode genutzt werden. Nebenbei bemerkt ist dies eine Heilmethode, die mal sehr trendy war und hochgepriesen.
Desweiteren wurden die hilfreichen Eigenschaften des Erdrauches immer wieder von weiteren Ärzten und Botanikern bestätigt. So betonten Johann Schroder und Lazare Rivière die Wirkung des Krautes auf die Milz, Leber und Gallenblase, sowie bedeutend als Blutreinigungsmittel.
Auch der französische Agrarwissenschaftler aus dem frühen 17. Jahrhundert dessen Name Olivier de Serres heißt, erkannte die Pflanzenwirkung zur Reinigung des Körpers und zur Behandlung von Gravella (Nieren- oder Gallensteine).
Die Kelten nutzten dern Erdrauch als magische Pflanze mit mystischen Kräften, welche beliebt in Ritualen und Zeremonien war als Schutzmittel gegen böse Geister. (weiteres siehe Räucherungen)
griechische Mythologie
Hades, der Gott der Unterwelt, hatte viel Macht und Reichtum. Trotzdessen machte es ihn nicht glücklich und er hat eines schmerzlich vermisst: Die Liebe einer Frau! Dabei fiel sein Augenmerk auf die schöne Persephone, welche die Tochter der Demeter ist. Als Persephone friedlich Blumenpflücken war, brauste Hade mit seinem Gespann des Streitwagens aus seinem unterirdischen Reich heraus, packte die Jungfrau und verschwand mit ihr in die Unterwelt. An den Tatort verblieb nur eines: ein zarter Rauch.. und aus diesem erwuchs eine Blume, das war der Erdrauch.
Nebenbei bemerkt ist ein Attribut der Demeter, also Mutter der Persephone und gleichzeitig Schwester von Zeus, Hera, Poseidon und auch Hades, der Klatschmohn. Klatschmohn und Erdrauch gehören beide zur Familie der Mohngewächse.
Kurzgesagt begehrte Hades seine Nichte.
germanische Mythologie
In der germanischen Mythologie glaubte man, dass die Pflanze die Verbindung zu Elfen und spirituellen Wesen herstellt.
Aberglaube
Es gibt eine Legende, dass Hexen den Erdrauch nutzten um sich unsichtbar zu machen.
Im Zusammenhang damit heißt es auch, dass getrocknetes Erdrauch mit sich getragen vor übler Nachrede und bösen Anfeindungen "unsichtbar" mache.
Desweiteren haben Mädchen und Frauen, die heiraten wollten, den Erdrauch als Schicksalsanzeiger genutzt. Dabei trugen die Frauen den Erdrauch nahe ihrer Brust und treffen daraufhin den Mann, der sie später als Braut nehmen würde. Mädchen legten den Erdrauch damals auch unters Kopfkissen um vom Zukünftigen zu träumen. So spielte die Pflanze also im Aberglauben eine große Rolle als Liebeszauber.
Emotionale und Geistige Aspekte
- Aggression, Jähzorn
- Lösung der Spannung im emotionalen Bereich
- Mutlosigkeit; freie Entfaltung des Mutes
- Ungeduld
- Selbstüberschätzung, wenn man z.B. mit dem Kopf durch die Wand rennen will
- übermäßige Zielstrebigkeit
Auf energetischer Ebene kann das Erdrauch dabei helfen, dass man sich wieder erdet und um in Kontakt mit Mutter Erde zu gelangen und zu bleiben. Dabei denke ich allerdings auch, dass die Beschäftigung mit Pflanzen, Pilzen und den Waldgang im Generellen hilft seine Naturverbundenheit zu kultivieren.
Räucherung
Das Erdrauch wird auch Elfenkraut genannt. Dabei geht man davon aus, dass es an ihrer langen Räuchertradition liegt, welche schon von Kelten und Germanen eingesetzt wurde. Der Duft des Krautes gilt als kraftvoll und erdig. Dabei riecht es eher sehr intensiv und krautig, was für uns als abstoßend und auch anziehend empfunden werden kann je nach individueller Wahrnehmung.
Die Kraft der Reinigung von Räumen, Plätzen und angespannter Atmosphäre ist vordergründlich, denn bevor man ein Ritual irgendwelcher Art vollführen möchte, sollte der ausgewählte Platz gereinigt sein. Dabei kann der Erdrauch helfen die Belastungen wegnzunehmen und niedere Schwingungsfelder aufzulösen. Hier solle die Räucherung mit der Pflanze einen ebenfalls "unsichtbar" machen um sich vor negativen Einflüssen zu schützen. Es heißt er vertreibe böse Geister und den (christlichen) Teufel und dient damit für Bannzauber. Bei exorzistischen Riten fand obendrein der Erdrauch im Mittelalter Verwendung, was ein weiterer Grund dafür ist, dass er in Klostergärten angebaut wurde.
Darüber hinaus hilft der Erdrauch wieder in Kontakt mit seinen Ahnen zu kommen und deren Energien in sich zu spüren. Unsere Vorfahren nutzten das Räucherkraut ebenfalls um die Anderswelt und Naturwesenheiten zu kontaktieren. Desweiteren um die Pforten zwischen Diesseits und Jenseits zu öffnen.
Auch dient es als Hilfsmittel um spirituelle Traumreisen zu unternehmen, in der man sich besser auf innere Prozesse und Entdeckungen konzentrieren kann. So unterstützt es also Schamanen-Reisen.
Somit stellt es ein hilfreiches Werkzeug zum Orakeln, Kartenlegen, Pendeln usw dar.
Solche Rituale sollten dabei helfen die eigene Herkunft zu verstehen und sich mit der Natur zu verbinden, welche auch viele Geheimnisse in sich trägt. Darüber hinaus fördert es die eigene Spiritualität, also das Verständnis zur Herkunft dieses irdischen Lebens und auch die des Immateriellen. Auch kann sie dabei Unterstützung leisten innere emotionale Zusammenhänge zu klären.
Aufgrund dieser vielen Wirkungen wurde das Kraut an heiligen Kultstätten geräuchert.
Nicht zuletzt stellt das reinigende Rauch geistige Klarheit her, deckt Illusionen auf und verleiht zur Hellsichtigkeit.
magische Eigenschaften
- austreibend
- anrufend
- beschützend
magische Sammelzeit
Neumond
Symbolik
Auch wegen dieser Symbolik und der Räucheranwendungsgebiete sieht man den Erdrauch als Glücksbringer, welche in vielen weiteren rituellen Handlungen Anwendung findet.

(eine andere Erdrauch-Art)
Inhaltsstoffe
- Alkaloide (etwa 1%); man vermutet, dass es 16 versch. Alkaloide inne hat
Etwa 1 % Alkaloide, es handelt sich um Benzylisochinolinderivate vom Protopin-Typ und auch Indenbenzazepine (Fumarofin, Fumasritrin). Bekannt sind etwa 30 Verbindungen. Protopin ist das Hauptalkaloid (Gehalt bis zu 0,4 %), Nebenalkaloide sind (-)-Scoulerin, Sinactin, Cryptopin, Stypolin, Fumaritin, Fumarofin (Gehalt bis zu 0.3 %), Fumaricin, (+)-Fumarilin und Fumarophycin.
Apfelsäure
Aurotesin
Apigenin
Bitterstoffe
Benzylisochinolin-Alkaloide
Chlorogensäure
Cryptocavin
Cholin
Caffeoyläpfelsäure
Flavonoide
- Rutin
- Quercetin-3,7-diglucosid
- Quercetin-3-glucosid
- wenig Kämpferol-3-arabinosid
Fumarsäure (wird vom Körper nicht aufgenommen) (wird in der Psoriasisbehandlung eingesetzt)
Dimethylfumarat, welches ein Salz der Fumarsäure ist, ist für die Basistherapie von Multipler Sklerose zugelassen.
Fumarsäureester (wirken regulierend auf bestimmte Lymphozyten)
Fumarilin
Fumaricin
Flavonglycoside
Flavonoidheteroside
Gerbstoffe
Gerbsäure
Harz
Isochinolalkaloiden
- Protopin
- Fumaricin
- Fumarofin
- Sinactin
- Cryptopin
Kaffeesäure
Mineralsalze
Phenolcarbonsäuren
Protoberberin
Protopin (Fumarin)
Rosmarinsäure
Saponine
Schleim
Schleimstoffe
Schleimstoffe haben die Eigenschaft einen schützenden Film um die Schleimhaut des Magen und Darms zu legen, sodass die gereizte Schleimhaut sich regenerieren kann.
Stylopin
Sinacin
Sinactin
Scoulerin
Terpenoide
Vitamin C
verschiedene Hydroxyzimtsäure-Äpfelsäureester in rel. hoher Konzentration, darunter insbesondere Kaffeesäure-Äpfelsäureester
Zitronensäure
Wirkungen
- abführend (leicht)
- antibakteriell
- appetitanregend
- auflösend
- amphicholeretische oder amphoterische
- blutreinigend
- cholesterinsenkend
- cholagogisch (v.a. die Blütenspitzen)
- entzündungshemmend
- entschlackend
- gallenregulierend
- gallenflussregulierend
- harntreibend
- hautberuhigend
- krampflösend
- leberregulierend
- stimmungsaufhellend
- schweißtreibend
- stoffwechselfördernd
- schleimlösend
- schmerzlindernd (leicht)
- tonisch
- übelkeitsmindernd
- verdauungsfördernd
- wundreinigend
(wurde einfach der Grashalm fokussiert D: )
Anwendungsbereiche
Hauptanwendungsgebiet: Galle und Leber
- Asthenie
- Allergien
- Akne
- Asthma
- Atemwegsprobleme
- Bindehautentzündung
- Blutreinigung
- Blähungen
- Beruhigung des vegetativen Nervensystems
- Depressionen
- Ekzeme (durch Fumarsäure)
- Erbrechen
- Fettleibigkeit
- Frühjahrskur
- Gallenkoliken
- Gallensteine
- Gallenstörungen
- Gelenkentzündungen
- Husten
- Halsschmerzen
- Hautflechte
- Hypochondrie
- Hysterie
- Hämorrhoiden
- Hautentzündungen, Hautprobleme
- Krämpfe im Oberbauch
- Krämpfe im gesamten Magen- und Darmbereich
- krampfartige Gallenbeschwerden
- Leberschwäche
- Migräne
- Multiple Sklerose
- Magengeschwüre
- Mundgeruch
- Nesselsucht
- Neurodermitis
- Rachenentzündung
- Rheuma
- Regulierung der Gallenflüssigkeit (zu viel und zu wenig)
- Schuppenflechte (Fumarsäure)
- Steinleiden
- Übelkeit
- Verstopfung
- Verdauungsstörungen
- Völlegefühl
- Würmer
Volksmedizin:
- Bleichsucht
- Blutreinigunsmittel (ist Bestandteil vieler Blutreinigungstees)
- chronische Verstopfung
- Gicht
- Krätze
- Milchschorf
- Neurodermitis
- Skorbut
- Wassersucht
Mögliche Wirksamkeit auch bei Morbus Crohn.
Anwendungsbeispiele
- Bäder
- Kräutersaftkure
- Tee
- Tinktur
- Umschläge
- Waschungen
- Wildkräutersalate
Normalerweise bereitet man ihn in einem Tee auf. Da die Inhaltstoffe (Alkaloide) des Erdrauchs nicht völlig unproblematisch sind, sollte man den Erdrauch am besten in Mischtees anwenden, damit man nicht so grosse Mengen des Erdrauchs zu sich nimmt.
verwendete Pflanzenteile
oberirdischen Teile der blühenden Pflanze
Allerdings wird bis heute noch debattiert, ob nun alle Teile der Pflanze essbar sind, oder lediglich die über der Oberfläche zu sehenden Teile.
Ich las, dass die Wurzel auch Anwendung findet.
Merkmale
- Wuchseigenschaften: Kulturfolger, einjährig bzw selten mehrjährig, winterhart bis -25 Grad, krautig, aufrecht; hat eine Wachsschicht um sich herum, welche wasserabweisend wirkt, überschüssiges Wasser wird durch die tiefen Wurzeln in die Erde abgegeben
- Wuchshöhe: bis 50 cm
- Wuchsbreite: bis zu 35 cm
- Boden: nährstoffreich, humoser, durchlässig, vorzugsweise an bearbeitete Stellen; schwach alkalisch bis schwach sauer bzw schwach sauer bis neutral, also pH-Wert von 6,5 bis 7,5; stickstoffreich, leicht feucht
- Wurzel: gelblichweiß und pfahlförmig, bis zu 60 cm tief; andere sagen er hätte flache Wurzeln
- Stiel: kahl, blaugrün bereift, glatt, dünn, ästig, grünlich-blau, ein- bis mehrstengelige Pflanze, längsgerillt
- Blätter: kahl, blaugrün bereift, doppelt bis dreifach gefiederte Laubblätter, feine Einzelblättchen, sieht von der Ferne rauchartig aus, in schmale, also flache Segmente geteilt; zweikeimblättrig, wechselständig am Stängel
- Blüten: in aufrechten Trauben bis zu 40 Blüten, Einzelblüte ist asymmetrisch und sehen aus wie Lippenblüten, jeweils bis zu 1 cm lang, endständig, röhrenförmig
- Blütenfarbe: rot, rosa mit purpurroten Flecken, an der Spitze dunkelrot bis schwarz
- Früchte: kugelig, an der Spitze eingedrückt
- Samen: aus jeder Blüte wachsen jeweils einsamige Nussfrüchte, Länge beeinhaltet bis zu 3 mm
- Vermehrung/Verbreitung: Selbstaussat und dann durch Myrmekochorie (Ameisen transportieren die Samen ab und verteilen sie dadurch)
- Bestäubung: durch Bienen, Hummeln und Selbstbestäubung
- Geschlecht der Blüten: zwittrig
- Duft: sehr scharf und teils geruchslos
- Geschmack: bitter, leicht salzig
Vorkommen
heimisch in:
weltweit vorkommend außer in den Tropen und Subtropen
Standort
Halbschattig bis sonnig
bis zu einer Höhe von 1850 m
Der Erdrauch hat eine besondere Fähigkeit, die man Thigmonastie nennt. Dies bedeutet, dass das Kraut auf Reize mit Bewegung reagiert, weshalb die Pflanze sich auf Untergründe stützen kann und sich um Hindernisse herumwinden.
- Acker
- Ackerrändern
- Brachflächen
- Gärten
- Mauern
- Ödland
- Ruderalflächen
- Straßenränder
- Schutt
- Weingärten
- Weinberge
Sammelhinweis
- Pflanzzeit/Aussaat: April bis Mai
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Insekten: Hummeln, Wildbienen, z.B. Frühlings-Pelzbiene; Schmetterlinge, z.B. Kohlweissling
- Schädlinge: sind recht selten, manchmal schwarze Blattläuse und bei schlechtem Standort auch Falscher Mehltau
- Gefährdet?: Steht nicht auf der Roten Liste und bedarf keines besonderen Schutzes.
- Einnahmehinweis: Der Saft der Frischpflanze reizt die Augen zu Tränen.
Fumarin soll in höheren Dosierungen giftig sein aufgrund der Alkaloide. Allerdings ist eine Überdosierung fast nicht möglich, da sie extrem bitter schmeckt und somit nicht genussvoll ist. Auch wurden Symptome einer möglichen Überdosierung bisher bei Weidetieren nicht beobachtet. Nebenbei bemerkt: Kartoffel, Tomate und Paprika haben ebenfalls Alkaloide und können genauso überdosiert werden.
Eine Einnahmemenge von bis zu 6 g Erdrauch am Tag wird heute als unbedenklich eingestuft.
Allerdings sollte das Erdrauchkraut bei einer Überempfindlichkeit nicht eingenommen werden. Sowie bei einer schweren Lebererkrankung, akuten Entzündungen der Leber und Galle, sowie bei einer Gallenwegsobstruktion. In der Stillzeit und Schwangerschaft gibt es auch nochmals Extras zu beachten.
Hier möchte ich auch nochmals erwähnen: Die Dosis macht das Gift, egal bei welchem Kraut. Auch sind Symptome in einer Heilungsphase nicht immer komplett schlecht, siehe 5 Biologische Naturgesetze nach Dr. Hamer.
Verwechslungsgefahr!
- mit anderen Erdraucharten; Echter Erdrauch hat allerdings als markanten Unterscheidungsmerkmal seine Kelchblätter, die viel schmaler als die Krone sind und ohne Sporn etwa 1/3 lang.
- Lerchensporn (giftig)
- Hundspetersilie
Quellen:
t.me/kruterhexe
t.me/kerstintenn
PDF-Buch Pflanzenheilverfahren von Carl Kratz
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pixabay.com
pexels.com
von mir
Hinweis!
Bei Verbesserungsvorschlägen, Fehlern und Inspirationen bitte ich um Korrektur. Der Beitrag ist nicht vollständig und es ist noch lange nicht alles über diese Pflanze gesagt.
Dieser Beitrag dient nicht als Heilversprechen, sondern als Zusammenstellung, was ich über die Pflanze im Internet finden konnte. Das bedeutet auch, dass nicht alles, was über die Pflanze gesagt wird, auch komplett der Wahrheit entsprechen muss. Wenn du die Pflanze einnimmst, bedeutet es nicht, dass du automatisch von all deinen Krankheiten befreit bist, doch du kannst sie als Begleitmittel nutzen und um dich wieder mit der Natur zu verbinden.
Da ich für Eigenverantwortung bin, wünsche ich mir, dass ihr euch selbst informiert, wenn ihr eine Pflanze einnehmen wollt, und nicht nur auf diesen Beitrag vertraut, sondern euren eigenen Weg findet mit der Natur zusammenzuarbeiten.
Dann wünsch ich euch viel Spaß bei eurer Reise mit der Natur :)
~charlissy